Neue Podcastfolge: Macht Sport schlau und glücklich?

Sport macht schlau, Sport macht glücklich – das wird oft beschworen, aber stimmt das wirklich? In der aktuellen „Gasthörer“-Folge sprechen wir mit Prof.in Dr. Petra Jansen, Inhaberin des Lehrstuhls für Sportwissenschaft, über die psychologischen Wirkungen von Bewegung. Sie erklärt: Welche Forschungsergebnisse gibt es darüber, wie Sport unsere kognitive Leistungsfähigkeit beeinflusst und welche Rolle Bewegung auch für unser seelisches Wohlbefinden spielen kann? Außerdem diskutieren wir eine oft unterschätzte Frage: Wie streng sollten wir eigentlich mit uns selbst sein? Was bringt es, sich ständig zu pushen – und was könnten wir gewinnen, wenn wir mit mehr Selbstmitgefühl trainieren? Ein spannendes Gespräch nicht zuletzt auch über das Arbeiten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und die Aussagekraft von wissenschaftlichen Studien – und wo und warum man damit auch manchmal an Grenzen stößt.
Macht Sport schlau?
Zu diesem Thema forscht Professorin Jansen bereits seit vielen Jahren. Denn auch, wenn sie heute einen Lehrstuhl für Sportwissenschaften innehat, stammt sie ursprünglich eher aus der Psychologie und den Kognitionswissenschaften. In diesem Zusammenhang hat sie sich schon früh die Frage gestellt: können Menschen, die in bestimmten Sportarten besonders gut sind, vielleicht auch bestimmte Denkaufgaben besser bearbeiten? Haben also zum Beispiel Tänzerinnen und Tänzer ein besseres Vorstellungsvermögen, wenn es um gedrehte Objekte geht, als andere Menschen? Petra Jansen und ihr Team haben dazu viele Versuche gemacht und sind auf interessante Zusammenhänge gestoßen.
Macht Sport glücklich?
Im Laufe der Beschäftigung mit den Auswirkungen von Bewegung auf unsere kognitiven Fähigkeiten ergab sich für die Sportwissenschaftlerin direkt die nächste Frage: Macht Sport Glücklich, also hat Bewegung eine Auswirkung auf unser generelles Wohlbefinden? Denn: Die Glücksforschung boomt zwar, aber gibt es für diese Behauptung auch wirklich wissenschaftliche Belege? Um das zu klären, hat sich Professorin Jansen dem Wust an Veröffentlichungen gestellt, den es in diesem Bereich gibt, und Versuche, Tests und Paper von Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt ausgewertet.
Die Bedeutung von Selbstmitgefühl im Sport
Den dritten Schwerpunkt bildet die Frage, ob Selbstmitgefühl im Training eine größere Rolle spielen sollte – sowohl für ambitionierte Laien als auch im Spitzensport. Sind Disziplin und Drill wirklich der beste Weg, um alles aus sich herauszuholen? Sicher nicht, findet die Sportpsychologin, und hat einige Tipps parat, wie man üben kann, nachsichtiger mit sich selbst zu sein, wenn eine Trainingseinheit oder ein Wettkampftag mal nicht so läuft wie gewünscht. Allerdings ist das Konzept von Selbstmitgefühl im Sport noch eine recht junge Entwicklung in der Sportpsychologie, und viele stehen ihm noch skeptisch gegenüber. Welche Gründe es dafür gibt und wie man das vielleicht ändern könnte – auch darüber berichtet Petra Jansen im Gespräch mit Katharina Herkommer aus dem Team der UR-Kommunikation.
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